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Einkommensabsicherung: Regierung, Arbeitgeber, Versicherungsgesellschaften, Finanzvermittler und Einzelpersonen sollten gemeinsam an Lösungen arbeiten.
Einkommensabsicherung: Regierung, Arbeitgeber, Versicherungsgesellschaften, Finanzvermittler und Einzelpersonen sollten gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Pressemitteilung -

Einkommensabsicherung: Zurich Versicherung plädiert für Public-private-Partnership

Einkommensabsicherung: Regierung, Arbeitgeber, Versicherungsgesellschaften, Finanzvermittler und Einzelpersonen sollten gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Bonn, 19.10.2017 Eine neue Untersuchung der Zurich Versicherung „Lücken der Einkommensabsicherung – Einblicke und Lösungen“ belegt, dass die Lücken in der Einkommensabsicherung weiter wachsen können. Die Studie rät zu einem entscheidenden Lösungsansatz: Öffentliche und private Partnerschaften (Public-private-Partnership) zwischen Regierung, Unternehmen, Versicherungsgesellschaften und Einzelpersonen - um finanzielle Lasten gemeinsam zu tragen und Lücken in der Einkommensabsicherung zu schließen.

Lösungen zur Einkommensabsicherung werden dringend benötigt

„Die Einkommensabsicherung stellt die Gesellschaft vor eine große Herausforderung. Wir alle müssen handeln, um die gefundenen Lösungen zu fördern und umzusetzen,“ sagt Marcus Nagel, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland.

Die deutsche Bevölkerung wird immer älter; 21 Prozent der Bevölkerung ist über 65 Jahre alt und das Medianalter liegt bei 47. Die alternde Bevölkerung und der wachsende Anteil an Erwerbsunfähigen sorgen auch in Deutschland für immer mehr Lücken in der Einkommensabsicherung. Entwicklungen, die sich in Folge von Überalterung ergeben, erfordern politische Antworten auf sozialer und arbeitsrechtlicher Ebene. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem die Regierungen in den Industriestaaten angesichts steigender Kosten einer alternden Bevölkerung in der Regel weniger Geld für Sozialleistungen ausgeben. Zwar können die steigende Lebenserwartung und die damit verbundene Verlängerung der Lebensarbeitszeit für mehr finanzielle Sicherheit sorgen, allerdings steigt bei einer Ausdehnung des Berufslebens auch das Risiko einer Arbeitsunfähigkeit. Chronische Krankheiten, Verletzungen oder andere Umstände können die Verdienstmöglichkeiten von Erwerbstätigen einschränken oder gar verhindern.

Zentrale Handlungsempfehlungen der Untersuchung

Wichtigstes Ziel dabei: Ein ausgewogenes Verhältnis zu finden zwischen den vom Staat, den Arbeitgebern, den Versicherungsgesellschaften und Einzelpersonen übernommenen Pflichten beim Schutz der Haushaltseinkommen.

„Bei der Einkommensabsicherung müssen die Chancen der Digitalisierung intelligent genutzt werden", so Nagel. „Sie kann dabei helfen digitale Methoden zu entwickeln, um die Bevölkerung regelmäßig auf die Thematik der Einkommensabsicherung aufmerksam zu machen und Interesse sowie Bewusstsein zu fördern."

„Außerdem muss die finanzbezogene Bildung im Mittelpunkt der Aufklärung stehen", so Nagel weiter. Die Wahrnehmung der Kosten stellt hier eine Hemmschwelle dar – die meisten Menschen sind der Meinung, die Kosten des Einkommensschutzes seien viel höher als sie es wohl tatsächlich sind. „Daher ist es sinnvoll und notwendig Bildungsmaßnahmen auf die Anforderungen verschiedener demografischer Gruppen abzustimmen", fordert Nagel. Auch das Potenzial von IT-Plattformen darf nicht unterschätzt werden, um berufs- und länderübergreifende Mobilität zu schaffen. Nicht zuletzt sollte ein allgemeingültiger Ansatz für den Renteneintritt vermieden werden.

„Eine wichtige Funktion in der Diskussion um die Einkommensabsicherung kommt Vertretern, Maklern, Banken und Beratern für Mitarbeiter-Vorsorge zu. Sie dienen nicht einfach als Brücke zwischen Angebot und Nachfrage, sondern müssen einerseits Kunden beraten und schulen, sowie andererseits den Versicherungsgesellschaften Rückmeldungen über Markt- und Kundenbedürfnisse liefern“, erläutert Marcus Nagel.


Mehr Informationen zur Studie

Die Ergebnisse basieren auf einer, im Auftrag der Zurich Insurance Group (Zurich) initiierten, repräsentativen Befragung in Kooperation mit der Smith School der Universität Oxford. In dieser Studie werden auf der Grundlage ausführlicher wissenschaftlicher Untersuchungen praktische Empfehlungen zum Umgang mit entscheidenden Finanzthemen gegeben. Zudem werden Methoden vorgestellt, mit denen Regierungen, Arbeitgeber, Versicherungsgesellschaften, Finanzvermittler und Einzelpersonen gemeinsam daran arbeiten können, die Lücken in der Einkommensabsicherung zu schließen.

Die erste Phase des Projekts, die 2015 eingeleitet wurde, befasste sich mit den vorhandenen Methoden der Einkommensabsicherung. In dieser Studie wurde erklärt, was Lücken in der Einkommensabsicherung sind, warum sie größer werden und wie schwerwiegend die Folgen dieser Lücken für Haushalte, Arbeitgeber und Regierungen sein können. Die Schlussfolgerung zeigte, dass Lücken in der Einkommensabsicherung ein Problem sind, das sich nicht global erfassen oder lösen lässt. Lokale Besonderheiten erfordern lokale Lösungen. Es lassen sich aber auch allgemeinere, regionale Trends erkennen. Die zweite Studie, die 2016 veröffentlicht wurde, untersuchte institutionelle und verhaltensbedingte Faktoren, die Einfluss auf die Nachfrage nach Einkommensabsicherung haben. Die Analyse basierte auf einer Anfang 2016 durchgeführten Umfrage mit über 13'500 Teilnehmern aus zwölf Ländern. Sie lieferte weitere Erkenntnisse über Lücken in der Einkommensabsicherung aus Sicht der Nachfrage. Es wurde gezeigt, dass verhaltensbedingte und institutionelle Faktoren (wie Finanzwissen und Finanzverhalten) die Entscheidungen von Einzelpersonen, ob und wie diese ihr Haushaltseinkommen schützen, beeinflussen. In der dritten Projektphase, die die aktuelle Studie umfasst, werden mögliche Wege untersucht, mit denen der öffentliche und der private Sektor gemeinsam daran arbeiten können, Lücken in der Einkommensabsicherung zu schließen.

Ein Exzerpt der Untersuchung steht zum Download zur Verfügung.

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